🛍️ Mehr als nur Chat: Das Shopping Tool
Seit dem 25. November rollt OpenAI ein Feature aus, das die Art und Weise, wie wir online einkaufen, grundlegend verändern könnte. Das neue Shopping Research Tool ist für alle eingeloggten Nutzer (Free, Plus, Pro) verfügbar und zielt darauf ab, die oft mühsame Produktrecherche zu automatisieren. Bericht der Times of India
Statt sich durch dutzende Amazon-Tabs und SEO-optimierte "Best of"-Listen zu klicken, übernimmt ChatGPT die Schwerstarbeit. Es liest Online-Bewertungen, vergleicht technische Daten und filtert Optionen basierend auf sehr spezifischen Wünschen – etwa "ein rotes Kleid unter 300 Euro" oder "die drei besten Bluetooth-Lautsprecher für Bass-Liebhaber".
📱 Tinder für Produkte: Die neue UI
Besonders spannend ist die Interaktion. ChatGPT fragt aktiv nach: Ein generiertes Quiz klärt Präferenzen wie Budget, Größe oder Must-Have-Features. Sobald die KI passende Produkte im Web gefunden hat, wird es visuell.
Die Benutzeroberfläche erinnert an moderne Dating-Apps: Nutzer können Produkte nach rechts wischen (mag ich) oder nach links (weg damit). Basierend auf diesem Feedback verfeinert die KI ihre Vorschläge und erstellt einen maßgeschneiderten "Buyer's Guide". Bei täglich bereits 50 Millionen Shopping-Anfragen vor dem Launch ist das Potenzial gewaltig.
🎯 Angriff auf Amazon und Google?
Strategisch ist das ein Frontalangriff auf die Gatekeeper des E-Commerce. OpenAI will nicht mehr nur der Informationslieferant sein, sondern der Vermittler der Transaktion. Indem sie die "User Journey" von der ersten Idee bis zur Kaufentscheidung in der App halten, kontrollieren sie einen extrem wertvollen Teil der Wertschöpfungskette.
Das Ziel: ChatGPT soll der Startpunkt für jeden Einkauf werden. Wer braucht noch die Amazon-Suche, wenn die KI mir direkt sagt, welches Produkt für mich das beste ist?
🔒 Wer darf mitspielen? Die Robots.txt-Regel
Doch es gibt einen Haken – oder ein Feature, je nach Sichtweise. OpenAI respektiert strikt die robots.txt-Dateien von Webseiten. Das bestätigte Isa Fulford, Leiterin der Deep Research Teams. Analyse von Modern Retail
Das bedeutet: Shops, die ihre Daten vor KI-Crawlern verstecken (wie etwa Amazon es oft tut), tauchen in den Empfehlungen eventuell gar nicht auf. OpenAI belohnt Transparenz. Wer seine digitalen Türen für den Bot öffnet, wird mit Kunden belohnt. Das könnte zu einer Spaltung des Marktes führen: Die "KI-freundlichen" Shops auf der einen Seite, und die abgeschotteten Riesen auf der anderen.
Das Weihnachtsgeschäft 2025 wird der erste große Test: Vertrauen die Nutzer der KI genug, um ihre Geschenke von einem Algorithmus aussuchen zu lassen?