GOOGLE KURZ & KLAR

KI-Videos mit gleichbleibendem Charakter

Google hat ein großes Problem von KI-Videos gelöst: Charaktere sehen jetzt in jeder Szene gleich aus. Wir erklären, wie das funktioniert – und warum das wichtig ist.

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Google Veo 3.1 KI-Video

Was ist das Problem?

Bisher hatten KI-Videos ein großes Problem: Der gleiche Charakter sah in jeder Szene anders aus.

Ein Beispiel

Du bittest die KI, ein Video zu erstellen:

"Eine Frau mit roten Haaren und Brille sitzt in einem Café."

Szene 1: Die Frau hat rote Haare, Brille, grünes Shirt.
Szene 2: Plötzlich hat sie blonde Haare, keine Brille, blaues Shirt.
Szene 3: Wieder anders.

Das nennt man "Identity Drift" – der Charakter verliert seine Identität.

Das Problem: Für professionelle Videos (Werbung, Filme) ist das unbrauchbar. Man braucht denselben Charakter über alle Szenen hinweg.

Googles Lösung: "Ingredients to Video"

Google Veo 3.1 hat eine neue Funktion: "Ingredients" (Zutaten).

Die Idee: Statt alles in Text zu beschreiben, lädst du drei Bilder hoch:

Bild 1: Der Charakter

Ein Foto von der Person, die im Video vorkommen soll. Google merkt sich das Gesicht.

Bild 2: Die Szene

Ein Foto von der Umgebung. Zum Beispiel ein Café, ein Büro, eine Straße.

Bild 3: Der Stil

Ein Foto, das zeigt, wie das Video aussehen soll. Zum Beispiel: 80er-Jahre-Look, düstere Beleuchtung, Aquarell-Stil.

Dann schreibst du: "Die Person geht durchs Café, setzt sich, steht wieder auf."

Ergebnis: Das Video zeigt dieselbe Person in allen drei Szenen – im richtigen Café, im gewählten Stil.

Warum funktioniert das?

Früher musste die KI aus einem Text-Prompt raten, was wichtig ist:

  • Ist "rotes Haar" wichtig?
  • Ist die Brille wichtig?
  • Ist die Hemdfarbe wichtig?

Die KI wusste es nicht – und hat alles durcheinandergebracht.

Jetzt: Durch die drei getrennten Bilder weiß die KI genau:

  • Bild 1 = Identität (muss immer gleich bleiben)
  • Bild 2 = Umgebung (kann sich ändern)
  • Bild 3 = Look (bleibt konstant)
Identity Drift vs Ingredients Lösung

Vorher: Identity Drift Problem. Nachher: Ingredients lösen es mit getrennten Referenzbildern

Für wen ist das wichtig?

Diese Funktion ist vor allem für professionelle Nutzer gedacht:

  • Werbeagenturen: Brauchen denselben Charakter in allen Szenen eines Werbespots
  • Filmemacher: Wollen konsistente Charaktere für Kurzfilme
  • Marketing-Teams: Erstellen Produktvideos mit wiederkehrenden Personen

Google will nicht primär "virale TikTok-Videos" ermöglichen – sondern professionelle Produktionen.

Wo kann man es nutzen?

Veo 3.1 ist verfügbar in:

  • Gemini App: Für normale Nutzer (kostenlos testbar)
  • Flow-Plattform: Googles Profi-Tool für Filmemacher
  • APIs: Für Entwickler, die Veo in eigene Apps einbauen wollen

Was bedeutet das für die Zukunft?

Mit diesem Update setzt Google einen neuen Standard:

  • Text allein reicht nicht mehr: Professionelle KI-Videos brauchen Text + Bilder
  • Konkurrenz muss nachziehen: OpenAI (Sora) und andere müssen ähnliche Funktionen entwickeln
  • KI-Videos werden produktionsreif: Nicht mehr nur Spielerei, sondern echtes Werkzeug

Das Wichtigste

Google hat das größte Problem von KI-Videos gelöst: Charaktere bleiben konsistent. Das macht KI-Videos zum ersten Mal wirklich brauchbar für professionelle Zwecke – Werbung, Filme, Marketing. Andere Anbieter werden nachziehen müssen.